Härter als die Gutmenschen

Berlin – Man mag von der NSDAP vieles halten. Aber eins ist sie sicherlich nicht: Eine Verliererpartei. Am Sonntag werden die Rechtssozialisten den Sieg in Deutschland davon tragen. Und zwar verdient. Trotz der unappetitlichen Judenkampagne Weil sie nämlich härter, cleverer und unverschämter gekämpft haben. (Frei nach Michael Soukup, der bei SpOn die SVP und ihre Ausländerfeindlichkeit relativieren darf.)
Nein, das ist kein Nazivergleich. Es geht mir auch nicht darum, die aggressive ausländerfeindliche Hetze der SVP mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen. Es geht darum, zu zeigen, daß man mit dem für rechte Schmierfinken so populären Passepartout Erfolgsmenschen./.Gutmenschen jeden Dreck, jede Unmenschlichkeit darstellen kann, als sei das alles nicht so schlimm, normale Härte in der Konkurrenzgesellschaft quasi. Nur „Gutmenschen“ regen sich über so etwas auf, Loser, Sozialneider, Weicheier. Dieser Zynismus der Möchtegern-Gewinner soll kaschieren, was die Bösmenschen nicht sehen, weil sie es nicht wissen wollen: Menschliches Elend, Unrecht, Brutalität, die jeden treffen kann. Sie wähnen sich auf der richtigen Seite, auf der Seite derer, denen nichts passiert. Und so biedern sich diese opportunistischen Feiglinge jedem Schweinehund an, der ihnen mächtig erscheint. Denen redet Soukup das Wort, obwohl er sich zuletzt selbst noch völlig anders geäußert hat, ebenfalls bei SpOn. Ich frage mich, was das soll? Für jede Zielgruppe eine Meinung? Womöglich war das ja auch der Versuch einer Provokation oder Ironie der Marke „Phillipp Jenninger“. Qualitätsjournalismus jedenfalls, einmal mehr.

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